Was muss man bei der Auswahl von Lichtkuppelsicherungen beachten?
![Lichtkuppelsicherungen für Anfänger](https://simplifiedsafety.de/media/wysiwyg/library/lichtkuppelsicherung-fuer-anf_nger-was-muss-man-bei-der-Auswahl-von-Lichtkuppelsicherungen-beachten.jpg)
Es ist allgemein bekannt, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, erforderliche Maßnahmen zum Arbeitsschutz zu treffen. Die Sicherheit der Dacharbeiter muss immer im Vordergrund stehen. Neben dem Schutz der Absturzkanten im Randbereich des Daches gibt es Bereiche, bei denen der Einsatz einer Absturzsicherung im ersten Moment übersehen wird. Lichtkuppeln, Lichtbänder, Dachluken oder Oberlichter sind häufig nicht durchtrittsicher und gelten ebenfalls als Absturzkante. Im folgenden Beitrag gehen wir näher auf die Gefahrenstelle LICHTKUPPEL ein.
Unabhängig davon, für welche Lichtkuppelabsturzsicherung Sie sich am Ende entscheiden: Führen Sie im Vorfeld eine Gefährdungsbeurteilung durch! Vergessen Sie dabei nicht, dass nicht nur die Absturzkante ein hohes Risiko darstellen kann. Bei Sicherheitsschulungen sollten alle Mitarbeiter über die Absturz- und Durchsturzrisiken geschult werden.
Die meisten Lichtkuppeln werden aus Acrylglas oder Polycarbonat hergestellt. Das Material ist nicht durchsturz- bzw. durchbruchsicher und es wird ein zusätzliches Absturzsicherungssystem notwendig. Die Möglichkeiten zur Sicherung von Lichtkuppeln sind vielfältig. Am häufigsten werden Seitenschutzgeländer, Unterspannungen als innenliegende Gitter oder Überspannungen mit Metallgittern bzw. Netzen verwendet.
Sicherheitsgeländer
Die effektivste Form der Absturzsicherung für Lichtkuppeln und Lichtbänder sind freistehende Schutzgeländer, wie KEE DOME oder KEE DOME Mini. Bei integrierten Oberlichtern eignet sich jedoch eher ein festes Gittersystem wie KEECOVER, da sie oftmals auf der selben Höhe wie das restliche Dach verlaufen. Alle diese Geländer-Systeme sind Kollektivschutzlösungen, denn laut der Betriebssicherheitsverordnung ist dem Kollektivschutz immer Vorrang gegenüber dem Individualschutz einzuräumen. Die Geländer schützen vor einem Absturz und sorgen dafür, dass der Dacharbeiter gar nicht erst in die Lichtkuppel stürzen kann. Ein Geländer kann nicht übersehen werden, was insbesondere bei Laubbefall oder Schnee ein enormer Vorteil ist. Freistehende Systeme bieten viele Vorteile, da sie keine Beschädigungen des Daches erfordern (kein Bohren, Schweißen).
Außerdem lassen sich die Geländer-Systeme optimal an alle Gegebenheiten auf dem Dach anpassen (Lichtkuppeln, RWA, Kiesschüttung, Neigungen, etc.).
Lichtkuppelgitter
Lichtgitter sind Systeme, die häufig zwischen dem Aufsatzkranz und der Lichtkuppel montiert werden. Bei dieser Lösung können Verletzungen durch einen Sturz in das Gitter leider nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Ähnlich wie bei den Netzen sollten wir uns auch hier die Frage stellen, welchem Gewicht die Lichtkuppelabsturzsicherung standhalten kann. Sollte es zu einem Sturz kommen, kann es sein, dass das belastete Gitter nicht wieder verwendet werden kann – Aus Sicherheitsgründen müssen also alle beschädigten Gitter unbedingt ausgetauscht werden.
Lichtkuppelnetze
Viele Lichtkuppelnetze können entweder im Außenbereich oder auch im Innenbereich verwendet werden. Wenn sie das Produkt draußen einsetzen wollen, sollten Sie vor dem Kauf sicherstellen, dass es witterungsbeständig und UV-stabilisiert ist. Generell gilt, dass Netze häufig nur eine temporäre Sicherung darstellen.
Als nächstes müssen Sie überprüfen, welchem dynamischen Gewicht die Lichtkuppelnetze (im freien Fall) standhalten. Beachten sie zudem die Witterungsbedingungen und Tageszeiten zu denen die Arbeiter die Dächer begehen müssen. Laub, Schnee, Eis, Nässe und Dunkelheit bieten zusätzliche Gefahrenquellen bei denen durch Netze gesicherte Lichtkuppeln entweder gar nicht oder nur schwer zu erkennen sind. Ein Absturz durch die Lichtkuppel wird verhindert werden, jedoch besteht immer die Gefahr sich beim Durchtreten durch die Lichtkuppel zu verletzen.
Seilsysteme und Anschlagpunkte
Um sicher Wartungsarbeiten auf dem Dach durchzuführen, können sowohl Seilsysteme als auch feste oder mobile Anschlagpunkte eingesetzt werden. Diese fangen im Fall eines Absturzes durch die Lichtkuppel den jeweiligen Dacharbeiter auf. Auf dem Markt gibt es heutzutage zahlreiche Absturzsicherungssysteme, die sich an die unterschiedlichen Gegebenheiten auf dem Dach anpassen. Es sind außerdem Kombinationen der aufgezählten Systeme denkbar.
Kettenständer
Eine weitere Alternative ist die Markierung von Verkehrswegen durch Kettenständer. Schaffen Sie eine klare Abgrenzung der nicht begehbaren Bereiche durch Kettenständer. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich die Kettenständer mindestens 2,5 Meter von der Absturzgefahr (u.a. Absturzkante, Lichtkuppel) entfernt befinden müssen.
Die aufgeführten Informationen sollen Ihnen einen ersten Eindruck über die verschiedenen Möglichkeiten der Lichtkuppelsicherung bieten. Preislich liegen die Systeme sehr weit auseinander, bieten jedoch auch unterschiedlich effektiven Schutz. Sollten Sie noch immer unsicher sein, was für Sie die optimale Lösung darstellt, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir beraten Sie gerne und finden für jede Situation das passende Absturzsicherungs- und Durchsturzsicherungssystem.