Ist Ihr Unternehmen auf Notfälle am Arbeitsplatz vorbereitet?
Eine wichtige Aufgabe von Sicherheitsfachkräften ist die Prävention von Unfällen. Eine proaktive Vorgehensweise verringert die Verletzungsgefahr. Dennoch bedarf es immer eines Notfallplanes, falls es doch einmal zu einem Unfall kommt.

Arbeitssicherheits- und Notfallplan
Welche Schritte stehen in Ihrem Arbeitssicherheits- und Notfallplan? Oder haben Sie noch keinen? Falls dem so ist, sollten Sie sofort mit der Arbeit beginnen. Jedes Unternehmen, auch ein 3-Mann Betrieb, braucht einen Plan für den Notfälle. Dabei sind alle Eventualitäten miteinzubeziehen, egal wie unwahrscheinlich es ist:
- Was tun bei Starkregen und anschließender Überschwemmung des Firmengeländes?
- Wohin begeben sich die Angestellten bei Feuer oder einer Bombendrohung?
- Gibt es ausgebildete Ersthelfer?
- Wie lange ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs her?
- Gibt es überall frei zugängliche Festnetztelefone, um die 112 zu wählen?
- Hängt neben jedem dieser Telefone eine Liste mit Notfallnummern?
- Ist überall Handyempfang, wo kein Festnetz vorhanden ist?
- Gibt es eine Meldekette?
- Wird die Anwesenheit aller Mitarbeiter und Besucher in Gebäuden getrackt?
- Anbau, Umbau
- Änderung der Mitarbeiterzahl
- Bauarbeiten
- Änderung in den Arbeitsabläufen
- Mitarbeiter mit körperlichen Beeinträchtigungen
- Neubauten in der Nachbarschaft
- Baustellen in der Nähe
- Riskante Produktionen in der Nachbarschaft (z.B. Chemieindustrie)
- Entwicklung zu einem Hochwasserrisikogebiet
- Erhöhte (Wald-)Brandgefahr
- Erhöhtes Verkehrsaufkommen
- Neu auferlegte Sicherheitsregularien (z.B. verschlossene Türen, abgesperrte Bereiche, Brandschutz)
Die genaue Planung von Notfallabsicherungen ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes. Ihre Mitarbeiter und auch Sie selbst sollten bei jedem Vorkommnis umgehend und unkompliziert Hilfe holen können. Hilfreich ist gerade für Firmen ohne eigenen Arbeitsschutzbeauftragten die Zusammenarbeit mit einer Sicherheitsberatung. Deren Expertise ist es alle Szenarien einmal (im Kopf) durchzuspielen und so bisher unbedachte Gefahrenpunkte und Lücken im Notfallplan aufzudecken.
Beachten Sie auch, dass der Arbeitssicherheits- und Notfallplan immer wieder ergänzt und abgeändert werden muss, sobald sich die Bedingungen verändern.
Dies kann durch betriebliche Änderungen passieren, wie etwa:
Oder durch veränderte äußere Einflüsse wie z.B.:
Wenn Sie beispielsweise noch heute Ihren Notfallplan veröffentlichen und morgen herausfinden, dass sich in der Nähe ein Chemiehersteller befindet, dann sollten Sie Maßnahmen in den Notfallplan aufnehmen, die erklären, wie man sich im Falle eines Chemieunfalls mit Gasaustritt oder ähnlichem richtig verhält.
Zu guter Letzt müssen Sie den Plan trainieren. Was nützt ein Dokument in einem Regal, wenn niemand weiß, was drinnen steht. Ihre Mitarbeiter müssen wissen, wie sie in einem Notfall handeln sollen. Im Idealfall werden Sie niemals diesen Notfallplan benötigen. Aber gerade deshalb müssen die Angestellten regelmäßig an die Abläufe bei Notfällen erinnert werden. Sie können das u.a. über Probealarme und Schulungen machen.
Sind alle Hilfsmaterialien vorhanden?
Stellen Sie sich vor, es verletzt sich jemand in Ihrer Einrichtung. Wie verhalten Sie sich? Sie würden vielleicht antworten, dass sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden sollten – das ist gut – aber was passiert, wenn die Materialien dazu nicht vorhanden sind oder der Standort des nächsten Erste-Hilfe-Koffers nicht bekannt ist? Oder ein Angestellter blutet stark und es kann kein Druckverband gefunden werden? Vorbereitung und regelmäßige Kontrolle aller notwendigen Materialien sind für einen adäquaten Arbeitsschutz Pflicht!
Laden Sie Rettungsdienste ein
Falls Ihr Unternehmen in einem gut ausgeschilderten Haus mit Firmenlogo an einer großen Straße sitzt, dann wird die Feuerwehr oder der Rettungsdienst wahrscheinlich schnell zu Ihnen finden. Wenn Sie allerdings in einer großen Produktionsstätte, in einem Gebäudekomplex mit verschiedenen Firmen auf einer Baustelle oder in einem großen Industriegebiet mit vielen Gebäuden arbeiten, dann könnten wertvolle und lebensrettende Minuten dadurch verloren gehen, dass die Einsatzkräfte die Adresse nicht finden oder den richtigen unverschlossenen Eingang zu Ihnen finden.
Leider ist dies in Notfällen immer wieder der Fall, weil man davon ausgeht, dass es einfach zu finden ist oder man es ja telefonisch genau erklären kann. Im realen Notfall sind viele Menschen jedoch meist nicht in der Lage präzise und ruhig eine Rettungsmaßnahme komplett durchzuplanen und die Rettungshelfer richtig zu lotsen.
Falls Sie es bisher noch nicht getan haben, laden Sie Mitglieder der örtlichen Feuerwehr, der Polizei und der Rettungshelfer zu einer Standortbegehung ein. Zeigen Sie die gesamte Einrichtung und hören Sie sich Einwände und Verbesserungsvorschläge an. Ein Gebäudeplan mit Erläuterungen und Türcodes für den Notfall ist bei den Rettungskräften sicher aufgehoben und unterliegt der beruflichen Geheimhaltungsverpflichtung. Deshalb sollten Sie unbedingt die Chance nutzen, diesen Plan zu erklären und zu übergeben.
Mitarbeiter informieren
Alle Mitarbeiter sollten bereits ab dem ersten Arbeitstag über alle Arbeitssicherheits- und Notfallmaßnahmen Bescheid wissen. Hierfür sollte sich trotz Trubel und Stress Zeit genommen werden, da es im Fall der Fälle Leben retten wird!
Sollten Sie lieber Leser Angestellter sein, können auch Sie selbst die Initiative ergreifen. Sprechen Sie das Thema bei Ihrem Chef an. Bieten Sie Ihre Unterstützung bei der Ausarbeitung eines Notfallplans für die Ihnen gut bekannten Arbeitsbereiche an. Informieren Sie sich über den Standort des Verbandskastens, ob es eine Defibrillator gibt und wo sich der nächstgelegene Notausgang befindet.
Haben Sie bei der Überprüfung der Arbeitssicherheit Lücken in Ihrem Absturzsicherungskonzept entdeckt? Fehlt die Absperrung eines Gefahrenbereichs? Dann sind wir der richtige Ansprechpartner!

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