Top 10 Gefahren bei Dacharbeiten
Gerade im Herbst ist es wieder soweit und die Dachrinnen und Dächer müssen von Laubwerk, Moos und anderen Verunreinigungen befreit und winterfest gemacht werden. Was sind dabei eigentlich die häufigsten Gefahrenquellen?
Wir nennen Ihnen die TOP 10 der Gefahren bei Dacharbeiten und was Sie dagegen unternehmen können:

1. Instabiles Dach
Verfügt das Dach über eine ausreichende Traglast, um das Gewicht einer oder mehrerer Personen zu tragen? Sind die Traversen oder Laufwege erkennbar und stabil? Überprüfen Sie unbedingt die Dachfläche und holen Sie die entsprechenden Informationen ein, bevor Sie ein Dach betreten.
2. Wackelige Leiter
Ist die Leiter standsicher? Stehen die Leiterfüße stabil und eben? Ist die Höhe der Leiter auf die jeweilige Situation abgestimmt? Ist eine zuzügliche temporäre Verankerung notwendig, um Stabilität zu garantieren? Jährlich gibt es unzählige Unfälle bei Arbeiten mit Leitern, die durch vorherige Kontrolle und zusätzliche Sicherung (z.B. mit PSAgA) vermieden werden könnten.
3. Wetter unterschätzen
Eis, Schnee und Wind bergen eine große Gefahr auf Dächern, insbesondere wenn die Dachfläche rutschig wird oder z.B. Lichtkuppeln durch Moos, Laub oder Schnee bedeckt wurden und kein Sicherheitsgeländer vorhanden ist. Insbesondere Folien- oder Metall-Dächer mit glatter Oberfläche werden sehr rutschig bei Feuchtigkeit und Nässe und sollten daher bei bestimmten Wetterverhältnissen vollständig gemieden werden.
4. Öffnungen im Dach
Lichtkuppeln, Lichtbänder, Oberlichter, Dachluken oder sonstige Öffnungen ohne Absturzsicherungen auf Dächern sind genauso lebensbedrohlich wie ein ungesicherter Dachrand. Betreten Sie deshalb nur das Dach, wenn alle Gefahrenbereiche vor Absturz gesichert sind bzw. diese Bereiche nicht unwissentlich betreten werden können (z.B. durch die Nutzung von Anschlagpunkten oder Seilsicherungssystemen)
5. Absturzkanten
Wenn Sie sich vollständig auf Ihre Arbeit auf dem Dach konzentrieren, kann es schnell passieren, dass Sie nicht mehr an mögliche Absturzkanten denken. Deshalb ist es unabdingbar eine Absturzsicherung auf dem Dach zu installieren. Denn ein gedankenverlorener kleiner Schritt könnte jemandem bereits das Leben kosten. Hierbei sind Kollektivschutzsysteme immer dem Individualschutz vorzuziehen, da es eine dauerhafte Absicherung ist, für alle die das Dach betreten.
6. Fehlende Einweisung
Wenn jemand auf dem Dach arbeitet, der nicht richtig unterwiesen wurde, dann stellt die Person nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere dar. Daher sollten alle Personen, die das Dach betreten zuvor überprüft werden. Selbst bei externen Dienstleistern (Fachfirmen) kann es im Absturzfall zu Haftungsansprüchen gegenüber dem Grundstückseigentümer kommen.
7. Unzureichende Sicherungssysteme
Durch laienhafte Planung oder falschen Aufbau kann es sowohl bei kollektiven als auch bei individuellen Systemen. Stellen Sie sicher, dass die eingesetzten Arbeitsschutzsysteme geprüft oder gewartet wurden, bevor mit Dacharbeiten begonnen wird.
8. Schlechte Sichtverhältnisse
Entweichender Dampf, Qualm, Gase oder Nebel können den Zugang zum und das Arbeiten auf dem Dach behindern. Ebenso können bei widrigen Lichtverhältnissen oder tiefstehender Sonne, besonders im Zeitraum der Dämmerung, die Sichtverhältnisse je nach Dachbeschaffenheit stark beeinträchtigt werden.
9. Neigungswinkel des Daches
Je steiler ein Dach ist, umso größer ist die Gefahr eines Absturzes. Stellen Sie sicher, dass Sie in jeder Situation einen festen und sicheren Stand haben und entsprechend gesichert sind, bevor sie sich auf dem Dach bewegen.
10. Arbeiten in geringer Höhe
Auch in niedrigen Höhen wie zum Beispiel bei vorgesetzten Dächern können Unfälle fatale Folgen haben. Laut der Arbeitsstättenverordnung (Abschnitt 4.1, Abs. 4 ASR A2.1) liegt eine Gefährdung durch Absturz bereits ab einer Höhe von mehr als 1 Meter vor.
Das Dach ist ein gefährlicher Arbeitsplatz. Jeder, der auf einem Dach arbeitet, ist mitverantwortlich für die Arbeitssicherheit. Gefahren gibt es immer auf dem Dach, aber diese zu erkennen und dementsprechende Absturzsicherungsmaßnahmen zu ergreifen kann viele Verletzungen bis hin zu Todesfällen verhindern. Wenn Sie eine Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) tragen, dann stellen Sie sicher, dass das Sicherungsseil die richtige Länge hat. Man sollte außerdem beachten, dass Individualsysteme entweder als Rückhaltesystem oder als Absturzsicherung verwendet werden können. Je nach Verwendungszweck sind unterschiedliche Vorgaben und Ausrüstungsmerkmale zu beachten.
Insbesondere die Gefahren durch Lichtkuppeln und Oberlichter werden oft unterschätzt. Sie sind als Lücken im Dach anzusehen, da sie bei Betreten durchbrechen könnten. Unfälle passieren insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen auf dem Dach oder wenn Schnee oder Laub die Lichtkuppeln oder Oberlichter verdeckt. Deshalb sollten klar zu erkennende Wegeführungen auf dem Dach und um Lichtkuppeln angebracht werden.
Unabhängig von der Situation sollten auf Dächern immer Absturzsicherungsmaßnahmen eingesetzt werden. Zudem ist die sachgemäße Verwendung von Schutzausrüstungen für das eigene und fremde Personal unabdingbar.
Sie haben ein Dach und benötigen Unterstützung bei der Abwägung und Planung möglicher Sicherungsmaßnahmen? Dann helfen wir gerne weiter und bieten eine persönliche Beratung vor Ort, um auch auf besondere Situationen bestmöglich einzugehen.
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