Wo besteht Absturzgefahr?
Bei Arbeiten auf dem Dach setzen sich Personen einem erheblichen Absturzrisiko aus. Die Gefahr vom Dach zu stürzen wird jedoch oft unterschätzt oder sogar bewusst vernachlässigt. Dabei sind Abstürze für einen Großteil der Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang verantwortlich. Wenn der Aufenthalt so gefährlich ist, warum nicht lieber Dächer meiden? Es gibt viele Aufgaben, die das Betreten eines Daches erfordern. Hier folgen die gängigen Arbeiten auf Dächern:
- Einrichten einer Dachterrasse
- Installation von Absturzsicherungen
- Installation von Photovoltaic / Solaranlagen
- Instandhaltung und Reparatur von Klimaanlagen
- Instandhaltung von Lüftungsanlagen
- Instandhaltung der Dachoberfläche
- Landschaftspflege einer Begrünung
- Reinigen von Dachrinnen
- Reinigen von Lichtkuppeln
- Schneeräumung
- Überprüfung der Traglast und Bausubstanz
- Überwachung von Arbeiten
Für jede Tätigkeit muss im Vorfeld der Arbeiten eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. Egal ob es von den eigenen Mitarbeitern oder von externen Dienstleistern durchgeführt wird. Der Eigentümer des Gebäudes kann bei Absturz immer in Verantwortung gezogen werden und gegen ihn können Haftungsansprüche eingeklagt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Gefährdungsbeurteilungen nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden.
Dieser Blogbeitrag zeigt auf, wie wichtig die Gefährdungsbeurteilung ist und welche Absturzgefahren es auf dem Dach gibt.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen mit Hilfe von ein Absturzrisiko auf dem Dach bestehen kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Realität jedes Dach individuell ist und individuell betrachtet werden muss.
- Dachzugang
- Dachkanten
- Verkehrswege
- Geräte auf dem Dach
- Dachöffnungen
- Weitere Gefahren
1. Dachzugang
Die gängigsten Zugänge sind:
- Dachluken
- Türen
- Außentreppen oder Leitern
Dabei ist folgendes zu beachten:
Absicherung von Dachausstiegsluken mit trittsicherer Klappe oder darauf montiertem Gitter.Sollte dies nicht möglich sein:
- Durchsturzschutz mit einem umlaufenden Sicherheitsgeländer wie unser KEE DOME kombiniert mit unserer selbstschließenden Sicherheitstür KEE GATE.
- Dann ist zusätzlich eine unmittelbare Individualsicherung mit PSAgA an einem außerhalb des Gefahrenbereichs zugänglichen Anschlagpunkt oder Seilsicherungssystem notwendig.
- Mit einer Leiterausstiegssicherung wird verhindert, dass man an der Dachkante abrutscht und die Leiter herunterstürzt.
- Ein Sicherheitsgeländer mit einer selbstschließenden KEE GATE Tür sorgt dafür, dass niemand, der auf dem Dach ausrutscht die Leiter herunterstürzt.
Sind die Dachzugänge verschlossen, sodass nur qualifizierte Mitarbeiter das Dach begehen können?
2. Dachkanten
Die Dachkante ist die offenkundigste Gefahr auf dem Dach.
Am besten schützt man alle Menschen auf dem Dach mit einem Sicherheitsgeländer als Dachrandsicherung.Hier gibt es auch ein paar Punkte zu beachten:
- Ist das Geländer geprüft und für den vorgesehenen Einsatz geeignet? Wenn sich ein Mensch dagegen lehnt oder stolpert und dagegen fällt, darf es nicht nachgeben. Dies muss auch bei schwergewichtigen Menschen oder mehreren Menschen sichergestellt sein.
- Ist das Geländer hoch genug (1,10 Meter)?
- Gibt es eine Attika, auf die das Geländer montiert werden kann?
- Ist genügend Platz für ein freistehendes eigengewichtsfixiertes Geländer mit Auslegern wie unser KEEGUARD System? Oder ist wenig Platz vorhanden und es muss zwischen einer Dachdurchdringung mit Schrauben oder einem PREMIUM System entschieden werden.
- Ist das Sicherheitsgeländer oder das Seilsicherungssystem inkl. PSAgA in gutem Zustand?
- Ist eine Fußleiste vorhanden?
Die Hersteller von Absturzsicherungssystemen bieten entweder Kollektiv- oder Individualschutz. Hierbei sollte immer der Kollektivschutz dem Individualschutz vorgezogen werden. Wo dies nicht möglich oder sinnvoll ist, müssen geeignete Individualschutzlösungen vorgesehen werden.
3. Verkehrswege
Wenn es um Verkehrswege auf dem Dach geht, sollten Sie bedenken, dass der kürzeste Weg nicht immer der sicherste ist! Auf dem Dach sollten die Verkehrswege ausreichend markiert werden, um die Mitarbeiter vor den entsprechenden Gefahrenbereichen zu schützen.
Stellen Sie sich diesbezüglich unter anderem die folgenden Fragen:
- Sind die Verkehrswege auf dem Dach markiert?
- Liegen Hindernisse im Bereich der Verkehrswege, wie z.B. Höhenunterschiede oder Rohre?
- Verlaufen die Verkehrswege immer in einem Abstand von mindestens 2m zur Dachkante? Gibt es einen Verkehrsweg näher als 2 Meter von einer ungesicherten Dachkante?
- Ist der Dachbelag bei allen Witterungsbedingungen sicher zu begehen (z.B. Rutschgefahr)?
- Müssen die Mitarbeiter unterschiedliche Dacharten betreten?
Richtig markierte und vorgegebene Verkehrswege oder ein speziell gebauter Laufsteg reduziert die Gefahr eines Absturzes erheblich.
Die Verkehrswege benötigen eine Gefährdungsbeurteilung, genauso wie die Stellen, an denen gearbeitet werden soll.
4. Geräte auf dem Dach
Mitarbeiter begehen das Dach aus bestimmten Gründen. Eine häufige Ursache ist die Instandhaltung oder Reparatur eines Gerätes, wie zum Beispiel einer Klimaanlage oder einem Ventilator. Für die Zeit der Arbeiten ist ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten, dies gilt auch, wenn die Wartungsarbeiten nicht durch Ihr eigenes Personal durchgeführt werden. Unter anderem sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
- Welche Geräte auf dem Dach müssen einen sicheren Zugang besitzen?
- Gibt es irgendwelche Geräte, die sich innerhalb von 2 Metern zu der Absturzkante befinden?
- Besteht die Gefahr in oder durch ein Anlagengerät zu stürzen?
- Besteht eine Stolpergefahr bei dem Zugang zum Gerät?
- Ist das Gerät höher als 1 Meter oder muss die Arbeit auf dem Gerät erledigt werden?
5. Öffnungen
Ihr Dach hat einige Öffnungen, die man vielleicht zuerst nicht als direkte Öffnung betrachten würde!
Alle Lichtkuppeln, Lichtbänder oder Lichtplatten, Dachluken, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Innenhöfe und andere Bereiche auf dem Dach können als Öffnungen bezeichnet werden, welche entsprechend zu sichern sind. Stellen Sie sich z.B. die folgenden Fragen:
- Sind die Lichtkuppeln auf dem Dach gesichert?
- Sind die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen gesichert?
- Sind die Dachluken gesichert? Die Dachluken wurden bereits unter dem Punkt Dachzugang erwähnt, fallen aber auch unter diesen Punkt.
- Gibt es kleine Öffnungen, durch die das Werkzeug fallen kann? Wenn ja, müssen sie entsprechend gesichert werden.
Weitere Gefahren
Neben den bereits gelisteten Gefahrenstellen auf dem Dach, gibt es weitere Gefahren, die Sie beachten müssen. Zu diesen gehören unter anderem:
- Gesundheitsgefährdende Materialien, die sich auf dem Dach befinden.
- Wetterbedingungen – unter verschiedenen Wetterbedingungen kann der Dachbelag unterschiedliche Gefahren darstellen.
- Eingeschränkter Zugang zum Dach: Wer muss das Dach begehen? Wird es von einer einzelnen Person oder von mehreren Personen begangen? Welchen Kontakt haben die Mitarbeiter, die sich gerade auf dem Dach befinden, untereinander?
- Rettungskonzept - Nach dem Absturz ist es zu spät, einen Rettungsplan zu entwickeln.
- Weitere Gefahren, die für Ihr Dach spezifisch sind.
Dieser Beitrag sollte Ihnen einen Überblick gegeben haben, welche Stellen auf dem Dach besonders gefährlich sind. Vergessen Sie aber nicht, dass auf verschiedenen Dachtypen (Flachdach vs. Steildächer, Metalldächer) unterschiedliche Risiken bestehen, die von uns in diesem Beitrag nicht zu Sprache kamen und immer individuell zu beurteilen sind. Stellen Sie sicher, dass nur qualifizierte Personen die Gefährdungsbeurteilung auf Ihrem Dach durchführen.
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